Die anhaltende kritische Lage bei den Klinikkapazitäten aufgrund der Corona-Pandemie hat unmittelbare Auswirkungen auf die rettungsdienstliche Versorgung im Landkreis Dachau. Patienten und Patientinnen müssen mangels Aufnahmemöglichkeiten in weiter entfernte Kliniken transportiert oder dorthin verlegt werden, der Rettungsdienst ist so wesentlich länger im Einsatz gebunden.
Die Folge ist für Betroffene ganz unmittelbar: der nächste verfügbare Rettungswagen ist möglicherweise viel weiter entfernt, die Eintreffzeit der Notfallrettung kann sich deutlich erhöhen. Die Rettungsdienste im Landkreis Dachau arbeiten am Kapazitätslimit, so wie derzeit alle im Gesundheitswesen.
Der Landkreis Dachau versucht nun ganz pragmatisch dies zu verbessern: in Absprache mit den Betreibern des öffentlichen Rettungsdienstes, sowie der Integrierten Leitstelle Fürstenfeldbruck unterstützen die Feuerwehren im Landkreis bei der Erstversorgung ihrer Bürgerinnen und Bürger. Die Menschenrettung ist eine Kernkompetenz der Feuerwehr, die Erste-Hilfe-Ausbildung ist Standard und das Ausbildungskonzept des „Ersthelfer Feuerwehr“ ein erfolgreiches (Vorreiter-)Projekt imLandkreis Dachau.
Bei ausgewählten Meldebildern, wie z.B. Reanimation oder kritische Blutung wird die zuständige Feuerwehr alarmiert und überbrückt die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit qualifizierten Maßnahmen.
Doch haben unsere Feuerwehren auch das nötige „Rüstzeug“ an der Hand um effektiv tätig werden zu können? Sind unsere Ausbildungskonzepte alltagstauglich? Welchen Einfluß hat die schnelle Erstversorgung konkret auf das „Outcome“ und vor allem, wie gehen die Einsatzkräfte mit diesen fordernden oder vielleicht auch mal überfordernden Situationen um?
Dies ist das Thema des FReDL-Evaluationsprojektes „FirstOnScene“, das wir ab Januar 2022 starten! Die Feuerwehren werden im Nachgang solcher medizinischen Einsätze (freiwillig) befragt, um genau zu diesen Fragestellungen Daten zu erhalten. Wir hoffen durch eine wissenschaftliche Begleitung dieser Einsätze wertvolle Hinweise zu bekommen, an welchen „Schrauben wir noch drehen“ müssen, um unsere Systeme weiter zu verbessern, um Ausbildung, Ausrüstung und Handlungsstrategien weiter zu optimieren!
Der Evaluationsbogen wird durch die Kreisbrandinspektion Dachau an die Feuerwehren versandt oder kann HIER heruntergeladen werden.
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